Video Art Channel: Barikat von Mirkan Deniz (2017)
Freitag, 15. Juni von 18.00 – 20.00
Samstag, 16. Juni von 18.30 – 20.30
Video Art Channel
im Rahmen des KLIRRRRR Festivals
Barikat (Mirkan Deniz 2017, 13 min, Film/HD)
Der Film «Barikat» (dt. Barrikade) zeigt eine Performance der Künstlerin Mirkan Deniz, die die Barrikaden zum Thema macht, die Kurd_innen in der Türkei gebaut haben, um sich vor den Angriffen des türkischen Militärs zu schützen. Die Performance greift einen Bericht aus der Stadt Cizre auf, wo eine junge Frau versuchte, den 60 Verletzten zu helfen, die sich in einem Bunker versteckt hatten. Ihrer Mutter sagte ihr aus Angst, dass das Militär sie umbringen würde: «Meine Tochter, hoffentlich kommst du nicht lebendig aus diesem Bunker.»
Die Tonspur des Videos:
Charakteristisch für den Sound des Videos ist das Hallen der leeren Halle. Jedes Geräusch erscheint verstärkt und verzerrt. Unterlegt ist ein Knistern – Regen? oder ein rauschender Lausprecher? Die Geräusche bewegen sich mit den Objekten aus dem Hintergrund der Halle ins Zentrum, werden entsprechend lauter. Im Zentrum, oft mit Schockeffekt: Scheppern, Dengeln, Klirren – tiefe hölzerne oder scheppernde metallene Objekte auf Beton. Die relative Stille zwischen den Geräuschen ist umso auffälliger. Die Metallleiter, gezogen oder heftig aufgesetzt, ist ein wiederkehrendes Soundmotiv. Und im Schlussteil des Videos das Ein- und Aussetzen des Farbe Sprayens.
erfahren und beschrieben von: Antke Engel, Jule Gießler, and Anna Letsiou, unterstützt durch Corinna Brenner /
> Soundbeschreibung mit Timing_Barikat
Mirkan Deniz lebt in Zürich. Sie arbeitet mit Skulpturen, Videos und Installationen. Ihre konzeptuellen Arbeiten sind oft Zitate und Rekonstruktionen (z.B. eines Militärautos, einer Barrikade oder eines Tisches, auf dem ein historischer Vertrag unterschrieben worden ist). Eine ihrer Interessen ist die Spannung zwischen der Materie und den immateriellen Effekten (Traumata, unaussprechliche Erfahrungen und Erinnerungen). Wie kann ein Objekt (eine Skulptur) diese Spannung aufrechterhalten und nach der Beziehung zwischen Vergangenheit, Gewalt und Subjektivität fragen?