Ein Freitag mit EL BOUM

Freitag, Schöneberg, die Sonne scheint: Illustratorin EL BOUM steht mit einem Zeichenblock in der großen Halle der alten Malzfabrik. Sie zeichnet im District das KLIRRRRR-Festival mit. Den Blogger*innen von Caring for Conflict hat sie erklärt, was ihre Illustrationen bedeuten und wie sie sie so schnell vom Block digitalisiert bekommt. Alle Illustrationen von EL BOUM.

Diese und alle Ilustrationen: (c) EL BOUM

Caring for Conflict:  Wie entstand diese Illustration?

EL BOUM: Ich habe euch einfach zugeguckt. Caren und Valerie, ihr habt ja diesen Workshop gemacht. Das war ein Bild, das dabei entstanden ist. Meistens denke ich beim Zeichnen gar nicht nach, sondern schaue in der Nachbearbeitung, wo ich Sachen verändern würde. Das hier ist eine rohe Skizze.

Caring for Conflict: Wie kommt es vom Schwarz-Weiß auf dem Papier zu der pink-gelben Illustration?

EL BOUM: Ich habe eine Scanner-App auf dem Handy, damit scanne ich die Zeichnung ein. Dann habe ich es in meine Dropbox hochgeladen und fix mit Photoshop bearbeitet. Die sieben Bilder sind zusammen in zehn Minuten entstanden.

Caring for Conflict: Warum das „D“?

EL BOUM: Das war die erste Zeichnung, die ich gemacht habe. Das ist das „D“ von Disctrict, wo heute das Festival stattfindet. Ich muss mich immer ein bisschen einzeichnen.

Caring for Conflict: Welche Tipps kannst du Anfänger*innen, die illustrieren lernen wollen, geben?

EL BOUM: Zeichnen, zeichnen, zeichen! Machen auf jeden Fall. Auch angucken hilft viel und bring eine*n weiter, um Probleme zu lösen. Aber das Beste ist immer, es selbst zu machen, denn nur so kann man sich selbst weiterentwickeln und seinen eigenen Weg finden.

Caring for Conflict: Was passiert auf diesem Bild?

EL BOUM: Das war eine Person, die sich die Videoinstallation angesehen hat.

Caring for Conflict: Wie lange brauchst du, um das zu zeichnen?

EL BOUM: Am Längsten dauert es, mir ein Motiv auszusuchen. Damit verbringe ich die meiste Zeit. Sobald ich mir etwas ausgesucht habe, dauert es eine halbe bis eine Minute. Längere Zeit verbringe ich damit, auszusuchen und die beste Perspektive zu finden.

Caring for Conflict: Warum bist du beim KLIRRRRR-Festival dabei?

EL BOUM: Ich kenne das Orgateam schon länger. Ich habe hier mal eine Ausstellung mit aufgebaut und damals kleine Kritzeleien auf POst-Its gemacht. Sie haben dann gefragt, wer das war, und ich sagte, dass ich eigentlich Illustratorin bin. Dann meinte die Künstlerische Leiterin vom District Suza Husse, dass sie im Sommer nochmal auf mich zukommt und sie eine Person braucht, die Graphic Recording macht. Sie hat sich gemeldet und jetzt bin ich hier.

Caring for Conflict: Kannst du von deiner Kunst leben?

EL BOUM: Ehrlich gesagt habe ich noch nie probiert, nur davon zu leben. Aber ich habe letztes Jahr erst meinen Abschluss in Visueller Kommunikation an der Universität der Künste gemacht und bin gerade dabei, mich im Selbständigenleben zurecht zu finden. Es läuft auf jeden Fall schon ganz gut, besser als ich gedacht habe. Aber ich denke, dass noch Luft nach oben ist. Ich könnte schon dahinkommen, dass ich nur davon leben kann. Ich habe mich allerdings noch nicht getraut, mich ausschließlich darauf zu verlassen.

Caring for Conflict: Weshalb sind Comics cool?

EL BOUM: Weil schnell viel erzählt werden kann – mit weniger stilistischen Mitteln und Platz als in schriftlichen Geschichten.

Caring for Conflict: Vielen Dank für das Interview!

15.06.2018—17:10 h—KLIRRRRR Festival