Von Ferdi Thajib, Qwigo L. Baldwin und Tali Tiller
In Gemein/Geheimsprachen arbeiteten wir mit Jugendlichen aus drei in Berlin ansässigen Jugend-Initiativen – Café Maggie/ Gangway [JT2] e.V. (Lichtenberg), MÄDEA- interkulturelles Zentrum für Mädchen und junge Frauen (Mitte/Wedding) und der Alfred-Nobel-Schule (Neukölln), um zu untersuchen, wie Konflikte in alltäglichen Begegnungen entstehen und verhandelt werden.
Da wir mit drei sehr unterschiedlichen Einrichtungen arbeiteten, entwickelten wir einen möglichst offenen Rahmen von Aktivitäten, so dass Menschen unterschiedlicher Hintergründe in Bezug auf rassisierte oder ethnische Herkunft, Alter, soziale Klasse, Gender und Sexualität über verschiedene konflikthafte Momente in ihrem Leben erzählen konnten. Jeder Workshop dauerte mindestens drei Tage, und jede Einheit drei Stunden pro Tag.
In diesen Workshops lernten wir verschiedene Formen von Geheimsprachen:
Dialekte, Slang und Umgangssprache , Handzeichen und Körpersprache werden zu mehr als Kommunikationsmitteln im Augenblick eines Konflikts. Sie können einerseits freudvoller und spielerischer Ausdruck von Gemeinschaftlichkeit sein, andererseits als ausschließend wahrgenommen werden.
Bei den Zusammenkünften in dieser Reihe wandten wir vielfältige Formen von Interaktionen als Instrumentarium an um diese oft unangenehmen Themen anzugehen. Die Teilnehmer*innen beschäftigten sich mit kollektivem Story-Telling und aktivem Zuhören. Sie wurden auch in verschiedenen Spielen und Körperübungen angeleitet.
Nicht zuletzt arbeiteten sie auch mit Fotocollagen und Video, in denen sie assoziativ, also ihrer Phantasie folgend, verschiedene Fragmente sozialer Realitäten neu sortieren und umstrukturieren konnten.
12.03.2018—12:01 h—Gemein/Geheimsprachen