Konzept

Caring for Conflict ist ein Projekt der kulturellen Bildung für 12-27 Jährige und eine Kooperation zwischen dem Institut für Queer Theory (iQt) und district Berlin.

Es wird seit Sommer 2017 in Form von künstlerischen Projekten in Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendzentren und Organisationen entwickelt und realisiert, von denen einige explizit feministisch, queer und anti-rassistisch arbeiten, und alle mit einer Aufmerksamkeit für komplexen, intersektional verflochtene Differenzen, Mehrfachzugehörigkeiten und Machtverhältnisse antreten. 

Caring for Conflict geht davon aus, dass es immer und überall Konflikte geben wird. Dies muss nicht unbedingt als Problem angesehen werden. Wir leben in Gesellschaften, die durch vielfältige Differenzen gekennzeichnet sind, z.B. wo Menschen herkommen und wie sie aufwachsen, ihre Alltagspraxen, Überzeugungen und Religionen, Geschlechter- und Klassenunterschiede, unterschiedliche Befähigungen, Meinungen, Interessen und Werte. Dementsprechend brauchen wir nicht auf ein konfliktfreies Miteinander hoffen, sondern benötigen Haltungen und Praxen, die uns erlauben miteinander auszukommen, ohne die Konflikte unter den Teppich zu kehren. Wir schlagen den Begriff Konfliktkulturen vor, um zu fragen, ob feministische Auffassungen von Sorgearbeit oder queere Beziehungsformen Inspirationen für neue Formen des Umgangs mit Konflikten liefern. Wir sind davon überzeugt, dass Menschen über unterschiedliche Erfahrungen mit Konflikten und deren Bearbeitung haben. Können wir voneinander lernen, aus diesen unterschiedlichen Erfahrungen geteilte Praxen werden zu lassen? Praxen, die Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten, Ausschlüsse und die Gewalt rigider Normen abbauen?

Gefördert durch Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.