Video Art Channel: The Reading von Adelita Husni Bey (2017)

Freitag, 15. Juni von 18.00 – 20.00
Samstag, 16. Juni von 18.30 – 20.30
Video Channel
im Rahmen des KLIRRRRR Festivals

La Seduta / The Reading von Adelita Husni-Bey. 2017. 15 min
The Reading / La Seduta ist das Ergebnis eines Workshops, der in Form einer improvisierten Tarot-Lesung ausgehend von zehn großen Arkana (Trumpfkarten eines Tarotdecks): die Plünderung, der Boden, das fortlaufende Ende, der Schmutz, die Verletzlichkeit, der Wert, die Kolonie, die abstrakte Bedrohung, Simulation, die reale Bedrohung. Diese Themen wurden von der Künstlerin im Rahmen ihrer Recherchen zur Frage des Standing Rock entwickelt. Dabei handelt es sich um den indigenen Protest gegen die Verlegung der Dakota Access Pipeline nördlich des Standing Rock Reservats, im Zuge derer Rohöl unter dem Missouri River transportiert werden soll. Davon ausgehend reflektiert Husni-Bey umfassendere Themen wie die Durchlässigkeit von Grenzen, Simulation und die Funktion unterschiedlicher Bedrohungswahrnehmungen. Tarot-Lesen wird hier als pädagogische Praxis neu interpretiert, in der die Leser*in und die Teilnehmer*innen gemeinsam eine Erzählung entwerfen, um jene Hindernisse zu verstehen, zu analysieren und zu überwinden, die sich durch die von ihnen gestellten Fragen auftun.

Adelita Husni-Bey (Italien 1985) lebt in New York. Sie inszeniert Workshops und produziert Publikationen, Radiosendungen, Archive und Ausstellungen, die sich auf den Einsatz kollektivistischer und nicht-kompetitiver pädagogischer Modelle innerhalb der Urban Studies konzentrieren. Während ihrer 10-jährigen Tätigkeit als Künstlerin und Pädagogin hat Adelita mit Aktivist*innen, Architekt*innen, Jurist*innen, Schulkindern, Spoken Word Künstler*innen, Student*innen und Lehrer*innen daran gearbeitet, die Komplexität der Kollektivität zu verstehen.

Hintergrund-Sound: Im Hintergrund des Gesprächs, insbesondere am Anfang und wenn Objekte herumgereicht werden, eine Sphärenmusik, die eine spirituelle, fast kosmische Atmosphäre schafft, als wäre eine im All. Die Musik enthält aber auch Naturelemente wie fließendes Wasser oder sanftes Wellenrauschen, sowie warme Töne von Glocken, Metallschalen oder vibrierende Saiten.

Transkription des gefilmten Gesprächs (erstellt von Jule Gießler und Antke Engel)

Circles must place the forces above
the forces below
this is how we see ourselves
the kind of conditions we are in
how others see us
this is the hopes and fears
and then our outcome call

It looks close off to me. Like I feel like they wanna go there but they can’t cause I think like off it as a bandaid on a hole or something like that, so they trying to enter this place but it’s shut off.

You see like a line of like people and then something that looks like barbed wire to me, so there is like hundreds

It’s weird how the people fade off as they get towards this three layered abyss.

You see that as a sky?

Yeah

I see it as a sky too

Die vollständige Transkription zum download als pdf: Transcription_The Reading
mit weiteren Empfehlungen von Corinna Brenner /