Video Art Channel: Some Kind of Nature (2015)
Freitag, 15. Juni von 18.00 – 20.00
Samstag, 16. Juni von 18.30 – 20.30
Video Art Channel
im Rahmen des KLIRRRRR Festivals
Some Kind of Nature von Tejal Shah. 2013-14. 10 min
Some Kind of Nature (2013-14) malt ein surreales und mystisches Sinnbild für Mensch-Natur-Verhältnisse und über das Sichtbare hinausweisen. Mit sinnlicher Aufmerksamkeit lässt die Künstlerin Felsen zum Leben erwachen und Bäume langsam ihre eigenen Kommunikationsformen entfalten. Tejal Shah interessiert sich für den verstrickten Moment des Werdens, in dem die vermeintlich eigenständige, in sich geschlossene Einheiten aufbrechen und anfangen als ein dichtes Netz von Abhängigkeiten in Erscheinung zu treten. Das Video wurde vollständig in Goa gedreht, wo die Künstlerin lebt und arbeitet, und bezieht das dortige Erbe der etwa 20.000 – 30.000 Jahre alten Usgalimal Petroglyphen ein. Some Kind of Nature adressiert die Ängste zwischen verschiedenen Spezies, die wir im Chthuluzän erleben, und erinnert uns an den schöpferischen Akt, der im Sehen liegen kann.
Wir zeigen Kanal 1 einer 2-Kanal Video Installation (ursprünglich 2013-14; Kanal 2: 1:37min)
Die Tonspur des Videos
Freundliche Geräusche, und doch irritierend: dieses gleichmäßig raschelnde Schreiten, kommt es von Mensch oder Maschine? In der Ferne: bellen, zwitschern, knattern, zirpen, … Welche Art von Natur? animalisch (Hund, Vogel, Insekt), geologisch (Wind, Wasser, Stein), kosmisch (wie klingt der Mond?)? Wiederholung, Rhythmus, Dauer und Unterbrechung. Die Geräusche wechseln zwischen Vordergrund und Hintergrund, manchmal langsamer, manchmal plötzlich. Stille. Das hybride Schnabelwesen gibt keine Geräusche von sich.
erfahren und beschrieben von: Antke Engel, Jule Gießler und Anna Letsiou, unterstützt durch Corinna Brenner/
> Soundbeschreibung mit Timing_Some Kind of Nature
Tejal Shah (* 1979, Bhilai, India; lebt momentan in New Delhi, Indien) hat einen BA in Photographie am RMIT, Melbourne erworben, verbrachte ein Jahr am The Art Institute of Chicago und einen weiteren Sommer am Bard College mit dem Ziel einen MFA zu machen. Ihre künstlerische Praxis verbindet Video, Photographie, Performance und Installation; ihr Interesse gilt den “inappropriate/d others” – diejenigen, die du nicht aneignen (appropriate) kannst und die unangemessen (inappropriate) bleiben. Indem sie allem mit einer Haltung des Que(e)rying begenet, kreiert Shah anders-eigentümliche (alter-curious) Welten, Welte, deren Fakten, Fiktionen, Poetiken und Mythologien uns Rätsel aufgeben, die uns herausfordern, unsere Annahmen über die komplexen Beziehungen zwischen Spezien, Ökologie, Gender, Sexualität und Bewusstsein zu überdenken. Momentan versteht sie sich selbst irgendeine Art von Künstler*in, die zu irgendeiner Art von Natur arbeitet.
Galerie-/Werk-Webseiten: project 88 and barbara gross
Interview mit Tejal Shah, geführt von Valerie-Siba Rousparast
Video-Gespräch zu Some Kind of Nature von Friederike Nastold