Podiumsdiskussion und Publikumsgespräch mit Urmila Goel, Najwa Ouguerram, Sabine Mohamed
Was bedeutet Solidarität angesichts widersprüchlicher Interessen? Wie können wir unsere unterschiedlichen Communities in solidarischer Weise zusammenführen? Was heißt es, Solidarität nicht strategisch zu denken, sondern ausgehend von unseren – machtdurchdrungenen – Beziehungen? Kann Solidarität verhindern, dass Konflikte in Gewalt münden? Kann Konflikt zu einem wichtigen Aspekt unseres Miteinanders werden?
Strukturelle und historische Gewalt positionieren uns in Welt und Umwelt in einer Art und Weise, die wir uns nicht ausgesucht haben und auch nur begrenzt beeinflussen können. Aus der Beharrlichkeit struktureller Gewalt und der generationenübergreifenden Weitergabe von Gewalterfahrungen erwachsen besondere Herausforderungen oder sogar Notwendigkeiten für solidarisch Praxen. Wie können wir leidvollen Erfahrungen sorgsam begegnen? Wann stößt Solidarität an ihre Grenzen? Im gemeinsamen Gespräch zwischen Gäst*innen Urmila Goel, Najwa Ouguerram, Sabine Mohamed und dem Publikum wollen wir ausloten worin diese bestehen.
Urmila Goel ist Gastprofessorin am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Migration und Rassismus, Geschlecht und Sexualität sowie Intersektionalität. Mehr Informationen auf www.urmila.de
Najwa Ouguerram arbeitet für das Center for Intersectional Justice in Berlin. Dies geschieht zumeist von Paris aus, wo sie ihre M.A. Arbeit zu den Herausforderungen schreibt, denen Queers of Color in postkolonialen Gesellschaften begegnen. Najwa ist in Paris in verschiedenen Gruppen engagiert, die sich mit Rassismus und Queerphobie aus intersektionaler Perspektive befassen.
Sabine Mohamed ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen. Sie promoviert in der Ethnologie in Heidelberg zum Thema Einschreibungen von ethnischer Differenz und Pluralismus im alltäglichen Leben in Addis Abeba in Äthiopien. Sie interessiert sich für Fragen der Repräsentation, Gewalt, Differenz und Mimesis. Ihr queer-feministischer think tank ist das Gemeinschaftsblog die Mädchenmannschaft.
Die Veranstaltung ist Teil der iQt-Reihe: Wann wird es Gewalt? Queere Konfliktkulturen gegen alltägliche Gewalt, konzipiert von Antke Engel und Ferdiansyah Thajib
Freitag, 11. Mai 2018, 19:00-22:00 Uhr (dt./ z.T. engl. mit Übersetzung)
aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg, U-Kottbusser Tor
Achtung! Leider doch nicht, wie zunächst angekündigt, mit DGS-Verdolmetschung
03.05.2018—15:43 h—Wann wird es Gewalt?